Strembach
Die Strem (ungarisch: Strém, kroat.: Štrim, Burgenland Romani: Schtremakeri lenori) entspringt auf dem Gemeindegebiet von Markt Allhau im Standwald und ist ein rund 56 km langer Fluss im Südburgenland. Kurz vor ihrer Einmündung in die Pinka, deren größter Zufluss sie ist, quert die Strem die österreichisch-ungarische Staatsgrenze und fließt für eine nur kurze Strecke auf ungarischem Gebiet. Nur wenige Flusskilometer nach der Vereinigung mit der Strem mündet die Pinka in die Raab (südlich von Alsóberkifalu bzw. Körmend). Die Stremquelle liegt westlich von Oberwart, auf dem Gebiet der Gemeinde Markt Allhau. Der Name Strem dürfte slawischen Ursprungs sein und so viel wie "Arm" oder "Faden" bedeuten (slov. strémen).
Am Strembach in Güssing befinden sich der
Energie Lehrpfad und der
Hl. Johannes Nepomuk.
Hochwasserereignis 25.6.2009: Am 25. Juni 2009 hat ein Extremhochwasser an der Strem schwerste Schäden angerichtet. Besonders betroffen waren die Stadt Güssing sowie die Gemeinde Strem.
Hochwasserereignis 26.2.2013: Ein relativ geringer Anstieg der Lufttemperatur auf 4°C in Kombination mit dem Regen verursachte ein rasches Schmelzen des kurze Zeit davor gefallenen und noch unverfestigten Neuschnees. Laut Messungen des Hydrographischen Dienstes im Burgenland, waren in der großflächig vorhandenen Schneedecke etwa 60 Liter Wasser pro m² gespeichert. Gleichzeitig transportierte eine Warmfront in der Nacht vom 25. auf 26.2. feuchte Luftmassen aus dem Südosten nach Österreich und brachte im südlichen Burgenland Regen. Mit etwa 35 Liter Regen pro m² innerhalb von 24 Stunden war vor allem das Gebiet zwischen Oberwart und Güssing betroffen . Diese Regenmengen alleine wären kein Problem und könnten ohne weiteres in den Gewässern abgeführt werden, doch gemeinsam mit dem Schmelzwasser ergibt das immerhin 95 Liter Wasser pro m². Diese doch enormen Wassermengen führten im Südburgenland zu Hochwasser und Überflutungen. An der Strem am Pegel Güssing betrug der Abfluss 86 m³/s – der mittlere Abfluss liegt hier bei etwa 1 m³/s (Bild 2 der Bildergalerie). So ein Ereignis kommt statistisch gesehen nur alle 10 Jahre vor. Weiter flussabwärts brachte der Unterlauf des Hausgraben noch weitere Wassermassen in die Strem, was am Pegel Heiligenbrunn zu Ausuferungen führte (HQ10-30). Der Abfluss der Pinka entsprach am Pegel Woppendorf und Moschendorf einem 10-jährlichen Ereignis. An der Raab und der Lafnitz lagen die Pegelstände zwischen HQ1 und HQ5 (Text: https://www.bmlfuw.gv.at).
Hoch über dem unteren Stremtal erhebt sich
Burg Güssing, die älteste Burganlage des Burgenlandes (aus dem Jahr 1157) und markantes Wahrzeichen der Region. Die unregulierten Altläufe von Strem und Pinka bilden auf ihren letzten Kilometern die Grenze zu Ungarn. Dieser, bei dem Dorf Luising gelegene Grenzabschnitt stellt eine Besonderheit dar, handelt es sich doch um den jüngsten Abschnitt der österreichischen Staatsgrenze.
Pegelstand: Der Pegelstand der Strem wird u.a. in Bocksdorf, in Rauchwart, in Güssing, in Strem und in Heiligenbrunn gemessen.
Zuflüsse sind unter anderem:
Dürrer Graben - linker Zubringer zur Strem
Graben vom Standwald - linker Zubringer zur Strem
Fangertbach - rechter Zubringer zur Strem, bei Steinbrückl, nördlich von Kemeten
Weidlisgraben - rechter Zubringer zur Strem
Waldbach zur Strem - rechter Zubringer zur Strem
Burggrabenbach - rechter Zubringer zur Strem in Kemeten
Langerwieserbach, in Kemeten
Hartlsbach (Hartelsbach), rechtsufrig in Litzelsdorf
Sommersbach - rechter Zubringer zur Strem, in Ollersdorf im Burgenland
Lisstenbach - rechter Zubringer zur Strem, in Ollersdorf im Burgenland
Bach vom Grabenwald - linker Zubringer zur Strem
Haslingerbach - rechter Zubringer zur Strem, zwischen Ollersdorf und Stegersbach
Fabitschengraben - rechter Zubringer zur Strem
Bach von Stegersbach - linker Zubringer zur Strem, Stegersbach
Waldbrücklgraben - linker Zubringer zur Strem
Dürrer Bach - linker Zubringer zur Strem, bei Rauchwart
Graben von Bocksdorfer Berg - rechter Zubringer zur Strem
Neuberger Bach - linker Zubringer zur Strem, bei St. Michael
Bach bei Schallendorf - rechter Zubringer zur Strem
Graben von Gamischdorf - rechter Zubringer zur Strem
Güttenbach - linker Zubringer zur Strem, zwischen St. Michael und Deutsch Tschantschendorf
Weingraben (Weingrabenbach) - linker Zubringer zur Strem, bei Deutsch Tschantschendorf
Bach von Kroat.-Tschantschendorf - rechter Zubringer zur Strem, bei Kroatisch-Tschantschendorf
Bach von Tobaj - linker Zubringer zur Strem, bei Tobaj
Rinngrabenbach (auch Rinngraben genannt) - linker Zubringer zur Strem in Tobaj
Graben von Pusstawald - linker Zubringer zur Strem, beim Aktivpark in Güssing
Bach von Hasendorf - rechter Zubringer zur Strem
Graben von Ludwigshof - linker Zubringer zur Strem, in Güssing
Zickenbach - rechter Zubringer zur Strem, in Güssing
Bach vom Fischteich - rechter Zubringer zur Strem, in Güssing
Schindergraben (Schintergraben) - linker Zubringer zur Strem, in Güssing
Graben von Glasing - rechter Zubringer zur Strem, in Glasing
Hausgraben - linker Zubringer zur Strem, in Strem
Schöngraben - linker Zubringer zur Strem, in Strem
Strem-Altarm - rechter Zubringer zur Strem, in Luising
Graben von Heiligenbrunn - rechter Zubringer zur Strem, in Heiligenbrunn
Bach von Deutsch Bieling - rechter Zubringer zur Strem, in Deutsch Bieling
Graben bei Hagensdorf - linker Zubringer zur Strem, in Hagensdorf
Pinka Entlaster - linker Zubringer zur Strem
Abfluss: über Pinka > Raab > Donau > Schwarzes Meer